Geschichtliches zur Seife
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Geschichtliches
Die ältesten Urkunden, die eine Verwendung von Seife dokumentieren, stammen aus einer Zeit von mehreren tausend Jahre vor Christi Geburt.
Seifensieden ist ein chemischer Prozess, wir können dieses Wissen als das älteste chemische Knowhow der Menschheit bezeichnen. Die Schriften wurden auf Papyrus ebenso wie in sumerischer Schrift auf Tontafeln gefunden.
Zunächst wurde Seife allerdings nicht zur Körperreinigung verwendet, sondern zur Vorbehandlung von Wolle vor dem färben. Wir können annehmen dass unsere Vorfahren ihre reinigende Eigenschaften übersahen. Erst die Römer entdeckten die reinigende Wirkung der Seife.
Eine Legende berichtet wie es zu dieser Erkenntnis kam:
Auf dem Berg Sapo (lat. Sapo- Seife) reinigten Römerinnen mit der Asche von geopferten Tieren einen Altar. Später wusch Regen das Gemisch den Berg hinab und in den Fluss Tiber. Es bildete sich ein seifenartiger Schaum, der schließlich bei den Waschplätzen der fleißigen Frauen angespült wurde. Auf diese Weise wurde der Legende nach die Seife entdeckt.
Die ersten Seifen wurden aus tierischen Fetten, Asche und Wasser hergestellt.
Die notwendige Lauge (Wasser und Asche) für die Seifenherstellung gewannen die Menschen in einem aufwendigen Verfahren. Dafür wurde ein Holzfass am Boden mit Löchern versehen, Asche eingefüllt und Wasser aufgegossen. Die abtropfende Lauge wurde in Bottichen aufgefangen und eingedampft, um eine konzentrierte Lauge zu erhalten und im Anschluss daran mit den Fetten zu Seife verkocht.
Die Araber stellten die ersten festen Seifen auf Olivenölbasis her, indem sie Öl und Lauge miteinander verkochten. Dieses Wissen breitete sich rasch in Europa aus. Die ersten Zentren der Seifenherstellung bildeten sich in Frankreich und Spanien, wo Olivenöl und zahlreiche Aromapflanzen beheimatet waren.
Im Herzen der Provence entstand später durch König Ludwig XIV (1637-1715) ein weiteres Zentrum der Seifenherstellung. Dies gelang ihm, indem er die besten Seifensieder aus Genua nach Versailles holte. 1688 wurde von ihm das Reinheitsgebot der Seife erlassen, Seifen mit einem Ölanteil von mind. 72 % galten fortan als besonders hochwertig. Die ersten pflanzlichen Kernseifen entstanden .
Seifen aus den Mittelmeerländern wurden damals als Luxusartikel gehandelt und waren für viele unerschwinglich.
Mit dem Ausbruch von Pest und Cholera wurde das Waschen mit Wasser eingestellt.
Ab dem 18. Jahrhundert machte die Technik große Fortschritte und dem Franzosen Nicolas Leblanc gelang es , ein Verfahren zu entwickeln, durch das die aufwendig hergestellte Pottasche durch künstliches Soda ersetzt werden konnte.
Seife wurde dadurch für jedermann erschwinglich und hielt Einzug in die Haushalte.